Weihnachten auf der Alp

Knap, knap, knapser.... In der Alphütte tanzen die Mäuschen. Längst ist der Senn wieder ins Tal gefahren. Und mit ihm sein Hund - und.... vor allem seine Katze! Jetzt gehört sie ihnen, die Alphütte, ganz alleine ihnen.

Die Mäusemama hat schon die Küche erkundigt. Im Brotkasten sind noch allerlei Krumen und auf der Anrichte sogar noch kleine Restchen vom Speck. Husch, husch, husch.... jetzt noch die Vorratskammer. Ein Apfel ein ganzer, knackiger Apfel. Einfach liegen gelassen, nur für sie und ihre Familie.

Eine Einmachglas mit Kirschen ist noch da und ein Glas Senf. "Viel zu schwer, viiiieeel zu schwer" wispert Mama Maus aufgeregt vor sich hin "schade, wirklich schade!" Tripptrippeltrapp mit flinken Füsschen eilt sie weiter. Es wird schon wieder dunkel draussen, die Tage sind kurz und die Nächte sehr lang und kalt hier auf der Alp.

Keiner heizt den Ofen ein, aber im Bett des Hirten  ist es kuschelig. Warm und weich, genau richtig für eine kleine Mäusefamilie. Man schläft sicher und gut und hat herrliche Träume. Von grossen Speckseiten und noch viel grösseren Käserädern. Die kleinen Bäuchlein grummeln vor Hunger. Träumen alleine macht nicht satt.

Die Vorräte sind bald aufgegessen, Mäusekinder sind immer hungrig. Was nun kleinen Mäusemama, der Frühling ist noch so weit weg und die Kinder haben so viel Hunger. Fleissig ist sie die Mama. Im Stall findet sie noch das eine oder andere Restchen, welches die Kühe und Ziegen nicht gegessen hatten. Aber bald ist auch hier alles sauber und leer geräumt.

Mama Maus ist sehr traurig. Morgen ist Weihnachten und kein bisschen Futter mehr da. "Schlaft Kinder, wer schläft hat nicht so viel Hunger."

Mama Maus hat sich in der Stube eine kleine Weihnachtsecke eingerichtet. Zwei Tannenzapfen, ein paar Tannennadeln und sogar ein Stückchen Alufolie hat sie gefunden und kleine Kügelchen gemacht. Nur zum Essen ist nichts da....

Was kratzt da an der Tür? Es wird doch nicht am Ende schreckliches Tier sein? Zuerst verstecken sich alle, aber das Kratzen hört nicht auf. Mutig geht Mama Maus zur Tür und ruft so laut sie kann: "Wer ist draussen?"

"Ich bin's, lasst mich ein, ich friere so sehr!" brummt es vor der Tür. "Nichts da, vielleicht hast Du auch Hunger und willst uns fressen" und Mama Maus macht sich so gross wie möglich. "Geh weg!"

Da hört sie, dass das Kratzen weniger wird, dafür aber schluchzt es leise "Ich erfriere doch in dem ganzen Schnee, hab doch ein Herz Mama Maus! Noch nie in meinem Leben habe ich Mäuse gefangen!"

Mama Maus sammelt ihren ganzen Mut "Na gut, aber Du weisst, dass man nicht lügen darf?" fragt sie vorsichtshalber noch zuerst. "Ja doch, ja, das weiss ich, bloss lass mich zu Euch, bevor es zu spät ist!" antwortet die Stimme matt und müde.

Alle Mäuse ziehen mit vereinten Kräften nun an der Türklinke und ganz ganz langsam öffnet sich die Türe laut ächzend einen kleinen Spalt. Hui weht da ein eisiger Wind ins Haus und oh was für ein Schreck herein schlüpft die riesengrosse Katze des Hirten!

Aber was ist das? Sie stürzt sich gar nicht auf die Mäuse sondern setzt sich hin und leckt bedächtig ihre eiskalten Pfötchen. Die Mäuse wagen kaum zu atmen. Endlich wagt sich der älteste Mäusebub einen Schritt vor und fragt mit vor Angst zitternder Stimme. "Wirst Du uns jetzt alle fressen?" "Nein" schnurrt die Katze, die froh ist endlich einen windgeschützten Raum zu haben "ich mag keine Mäuse!"

Nun bittet Mama Maus die Katze zu ihrem Weihnachtsstübchen. Traurig erzählt sie ihr, dass sie leider keinen Krümel mehr haben um ihre Bäuche zu füllen. Nicht einmal für die Mäuse und schon gar nicht für so eine riesige Katze. Die Augen der Katze werden ganz schmal und sie betrachtet Mama Maus intensiv. "Ich" sagt die Katze lang gezogen "ich weiss, wo der Bauer noch Vorräte hat, die kann ich holen, aber ihr müsst mich immer wieder ins Haus lassen, damit ich nicht erfriere draussen." Wie abgemacht und versprochen zieht die Katze los und kommt mit einem grossen Stück Rauchfleisch wieder und dann noch mit einem mindestens ebenso grossen Stück Rauchkäse. In der Rauchhütte konnten die Mäuse nicht nachsehen, denn durch den hohen Schnee hätten sie keinen Weg gefunden und wenn doch, so hätten sie nicht hoch genug springen können um all die leckeren Herrlichkeiten zu erobern.

So wurde es doch ein richtig frohes Weihnachtsfest für alle und weil die Katze so glücklich war, dass sie nun auch im Bett schlafen durfte, wärmte sie in ihrem Pelz die ganze Mäusefamilie mit.

Im Frühling, als der Hirte wieder kam war er überglücklich seine Katze bei guter Gesundheit zu finden. Denn als er bemerkt hatte dass sie nicht mit ins Tal gekommen war, hatte es schon viel zu viel Schnee gehabt oben auf der Alp um sie zu holen... und weil der Hirte so froh war hat all die Jahre in denen er noch diese Alp besuchte im Herbst immer reichlich Futter für die Mäuse dagelassen.

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