Peter und der Wolf

wenn Du aufmerksam bist, findest Du auch ein bisschen Musik

nach Sergej Prokofiev

 
     
  Hoch im Norden Russlands, am Rande eines grossen Waldes lebte Peter mit seinem Grossvater in einer kleinen Hütte.

Peter liebte den Wald, im Sommer aber auch im Winter, wenn das dicke Tuch mit weissem Schnee über der Erde lag und der Frost jedes Wassertröpfchen zu glitzernden Eiszapfen erstarren liess.

Oh, wie liebte es Peter, wenn ihm der Grossvater vor dem prasselnden Kamin Geschichten von Jägern, Wölfen und Bären erzählte.

Er wusste, tief im Wald lebte ein  böser Wolf und als er so in seiner Kammer sass, dachte er bei sich. Vielleicht gelingt es mir, den Wolf zu fangen, dann bin ich ein richtiger grosser Held!

 
     
  Als er aber dem Grossvater von seinen Plänen erzählte, wurde dieser sehr böse und verbot ihm in den Wald zu gehen.

"Jetzt mitten im Winter leiden alle Tiere des Waldes Not und sind deshalb besonders gefährlich. Hüte Dich also davor alleine in den Wald zu gehen" sprach er.

Als nun aber Grossvater eben sein Mittagsschläfchen hielt, schlich sich Peter mit seinem Holzgewehr und einem langen Seil davon. Rasch lief er durch den tiefen Schnee im Garten, hinaus zu dem schneebedeckten Steg, hinein in den tiefen, stillen, unheimlichen Winterwald.

 

 

Zuerst fühlte sich Peter ein wenig einsam, bald aber traf er seinen Freund, den Vogel Sascha und so waren sie schon zwei.

Plötzlich war vor  ihnen ein grosses Tier. Sollte das der Wolf sein?! Aber nein, es war Sonja die Ente und auch sie wollte mitkommen den Wolf zu fangen.

Als sie nun so durch den hohen Schnee stapften, sprang mit einem Satz jemand auf Sascha zu. Es war Iwan der Kater. "Pfui, Iwan, schäm Dich!" rief Peter "Hilf uns lieber den Wolf fangen.

So marschierte der kleine Zug nun durch den Winterwald und hielt vorsichtig Ausschau nach dem Wolf.

Doch wo war dieser?

Er schlich auf leisen Pfoten hinter den Freunden her und kam mit jeder Minute näher und näher.

Plötzlich - KRACH - brach die gefrorene Decke des Schnees unter den schweren Pfoten des Wolfes laut ein.

Peter, Sascha und Iwan kletterten geschwind auf den nächsten Ast und sahen voller Schrecken den weit aufgerissen Rachen des Wolfes unter sich.

Und zu ihrem grossen Entsetzen merkten sie jetzt, dass im grossen Maul des  Wolfes  Sonjas Federn zu sehen waren!

Aber wie nur sollten sie den Wolf jetzt fangen?

Plötzlich hatte Peter einen Gedanken. Er flüsterte Iwan und Sascha etwas ins Ohr. Sascha flog vom Ast herunter und immer um den Kopf des Wolfes herum, so dass dieser gar nicht mehr wusste, wo er zuerst hinschauen sollte.

Iwan nahm schnell das Ende des Seiles und schlang es um den langen, buschigen Schwanz des Wolfes. Das andere Ende hatte Peter um den Ast gebunden. Der Wolf, als er merkte, dass er gefangen war, sprang mit wütendem Geheule umher. Iwan und Peter aber zogen ihn Stück für Stück näher.

Iwan und Peter freuten sich sehr über ihren Fang. Aus der Ferne hörte man nun die Hörner der Jäger, die ebenfalls den Wolf fangen wollten. Sascha flog ihnen entgegen und führte sie schnurstracks zu dem Baum an dem der Wolf hing.

Wie staunten da die Jäger über die Heldentat des kleinen Peter und seiner Freunde.

Im Triumph zogen sie ins Dorf zurück. Peter an der Spitze. Den Wolf aber brachten sie in einen Zoo, wo er niemandem mehr schaden konnte.

 
     
     
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